War das notwendig?
War eine unabhängige Wählervereinigung unbedingt notwendig , wenn es genug etablierte Parteien gibt, über die man auch hätte kandidieren können?
Wir (Bürger*innen mit Migrationsgeschichte) haben Anfang 2022 angefangen uns Gedanken zu machen, wie es realisiert werden kann, dass auch Bürger*innen mit Migrationsgeschichte einen Platz im Gemeinderat der Stadt HN bekommen.
Hierbei war unser erster Gedanke, dies natürlich über die etablierten Parteien zu realisieren. Wie der Zufall es will, fand am 12.04.2022 in der Harmonie eine Podiumsdiskussion genau zu diesem Thema statt. U.a. die Friedrich Ebert Stiftung und die Stadt HN hatten zu dieser Podiumsdiskussion eingeladen.
Thema war: Wie kann gesellschaftliche Vielfalt stärker in der Kommunalpolitik abgebildet werden?
Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien waren mit ihren Spitzenpolitikern vertreten.
Die zusammengefasste Meinung aller dieser Parteien war, dass sie am ‚Status Quo‘ nichts ändern wollen. Schließlich kann ja jeder sich in den Parteien engagieren und dort bis zum ‚Kandidat für die Wahlliste‘ hocharbeiten.
Mit welchem Erfolg? Das sieht man an der Zusammensetzung des Gemeinderats.
Es gab seit Bestehen des Gemeinderats, im Gemeinderat der Stadt HN, NOCH NIE eine Person mit Migrationsgeschichte, obwohl mittlerweile mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte hat.
Die Parteien werden diese Situation auch nicht ändern, solange diesbezüglich kein Druck durch den Wähler entsteht. Deshalb haben wir uns entschlossen mit einer eigenen und politisch unabhängigen Wählervereinigung anzutreten.
Sollten wir mit unserem Vorhaben Erfolg haben, wird dies auch den notwendigen Druck auf die etablierten Parteien bringen, so dass in Zukunft auch über die Parteien Kandidaten mit Migrationsgeschichte wählbar werden.
U.a. auch aus diesem Grund müssen wir erfolgreich sein, um einen deutlichen Signal in Richtung der politischen Landschaft abzugeben.
Wir, Bürger*innen dieser Stadt wollen nicht mehr nur aussenvor sein, sondern wollen dort dabei sein, wo auch über uns entscheiden wird.
Dafür wird die Wählervereinigung ‚Gemeinsam für unser HN‘ den ersten Meilenstein setzen.